Die Bundeskamerunschafschau 2023 hat vom 08. bis zum 10.09.2023 im Bayerischen Seebarn beim 2. Vorsitzenden, Dennis Gruber, stattgefunden.

Tradition und Moderne – das gilt nicht nur für den Veranstaltungsort, sondern auch für die, die an diesem Wochenende im Mittelpunkt des Geschehens standen: Die Kamerunschafe. Denn am zweiten Septemberwochenende wurde der Ranklhof mit bäuerlichem Heimatmuseum in Seebarn, einem Ortsteil der Stadt Neunburg vorm Wald im Herzen des Oberpfälzer Waldes (Ostbayern) zum Treffpunkt der diesjährigen Bundesschau der Kamerunschafe. „Altes neu belebt“ gilt nämlich sowohl für das einmalig historische Ambiente des Hofes, als auch für die Rasse der Kamerunschafe, die heute zunehmend in den Fokus der Schafhaltung rückt.

An drei Tagen drehte sich also alles um eine der ältesten Schafrassen. Mit ihren vielen positiven Rasse-Eigenschaften erfreut sich das Kamerunschaf einer immer größer werdenden Beliebtheit. Das machte auch die Anzahl an Gästen deutlich. Züchter aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz reisten an, um sich im Rahmen eines abwechslungsreichen, dreitägigen Programms, zu dem der Verein der Kamerunschafhalter und -Züchter jährlich einlädt, auszutauschen.

Zweiten Vorstand Dennis Gruber war die Freude anzusehen, als er am Freitagabend nicht nur mit seinem Vortrag zum Thema „Wiesen und Weideflächen auf anhaltende Trockenheit vorbereiten“ den Auftakt für das Programm der Veranstaltung übernehmen durfte, sondern auch vor allem die vielen Gäste in seinem Heimatort Seebarn als Gastgeber der diesjährigen Bundesschau begrüßen durfte. Seinem Vortag schloss sich die Vorstellung der zur nachhaltigen Flächenbewirtschaftung passenden Maschinen mit Doppelmessermähwerk, Kammschwader und Wiesenstriegel an.

Nach dem Vortrag konnte das Kamerunschaf auch als wertvoller Fleischlieferant von sich überzeugen: Denn frisch gegrillte Gourmet- und Cheeseburger luden am lauen Sommerabend zum Genießen ein.

Am Samstag ging es in einen voll gepackten Veranstaltungstag mit vielen Programmpunkten. Bereits am frühen Morgen starteten die Richter mit der Bewertung der 78 Schautiere, die unter strengen Auflagen vor Ort besichtigt wurden und zum Teil später versteigert wurden. Bewährt schritten Ludwig Daum und Johannes Völkl durch die Reihen der Horden, um die Tiere getrennt nach Alter, Geschlecht, Züchter und entsprechendem Zuchterfolg im Hinblick auf Körperbau, Farbschlag, Hornstellung und vielen mehr zu bewerten. In Summe sind hier 23 Einzelposten je Tier zu beurteilen – eine schweißtreibende Arbeit für die beiden nicht nur aufgrund der sommerlichen Temperaturen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen und verdeutlich einmal mehr, wie wichtig die Arbeit des Vereins im Hinblick auf die Zucht ist. Besonders Ingo und Vanessa Eckhardt, Thomas und Christine Kilian sowieso Pascal Schuck und Julia Knapp verbuchten gleich mehrfach einen Sieg für ihre Tiere und die damit einhergehende Prämierung. Sie durften neben der Schleife auch einen Glas-Pokal in Empfang nehmen. Die daran anschließende Versteigerung war für viele Gäste ein besonderes Highlight, das man so nicht alle Tage erlebt Viele der Tiere fanden hier direkt einen neuen Besitzer in der Oberpfalz und treten somit eine kürzere Heim- als Anreise an.

Im Hintergrund dagegen lief das Vortragsprogramm. So informierte Dr. Christina Ambros vom Tiergesundheitsdienst zum Thema Schafgesundheit mit einem Schwerpunkt auf Parasiten bzw. Schädlinge. Hauptberuflich ist sie in der Region auch als Tierärztin für Schafbetriebe für den gesamten Bereich Nordbayern zuständig – fast also ein Heimspiel. Daran schloss sich fast nahtlos Dr. Josef König, Sachgebietsleiter für das Veterinäramt und die Lebensmittelüberwachung am Landratsamt Schwandorf, mit seinem Vortag rund um Melde- und Kennzeichungspflichten für Schafhalter an. Beide Vorträge waren vor allem für die Züchter ein wertvoller Beitrag, um das eigene Wissen wieder auf den aktuellen Stand zu bringen, und bot die Möglichkeit für Interessierte, sich hinsichtlich Auflagen und Wissenswertem rund um den Einstieg in die Schafhaltung zu informieren.

Ein frisch gegrilltes Schaf an Spieß mit traditionellen Oberpfälzer „Spotzn“ (Kartoffelknödel) lud mit weiteren Grillspezialitäten samt Kaffee und Kuchen zu einer Verschnaufpause zwischen den einzelnen Programmpunkten ein. Einmal mehr wurde auch hier deutlich, dass das Kamerunschaf eine einmalig hohe Fleischqualität besitzt.

Der Abend bot als Schäferabend nochmal Gelegenheit sich gemeinsam auszutauschen – und die Gesprächsthemen gingen an diesem Abend lange nicht aus.

Der Sonntag – dritter und letzter Tag – stand im Zeichen des Vereins. Waren am Vortrag vor allem die Tiere Thema, so ging es am Sonntag um die gemeinsame Zusammenarbeit. Die umfangreiche Tagesordnung mit weit über 10 Tagesordnungspunkten gab ein straffes Programm für den Ersten Vorstand Thomas Kilian vor. Der Bericht des Vorstandes machte deutlich, wie wichtig die übergreifende Zusammenarbeit ist. Gemeinsam konnte die Rasse, die eigentlich schon fast in Vergessenheit geriet, in den letzten Jahren wieder in den Fokus der Schafhaltung gerückt werden. Die hervorragende Arbeit der Vorstandschaft wurde durch die Neuwahlen, die alle bisherigen Mitglieder der Vorstandschaft in ihrem Amt bestätigte, einmal mehr deutlich.

Der letzte Tag schloss mit dem Dank an Gastgeber Dennis Gruber mit Frau Ulrike Meixner und Familie für die Gastfreundschaft. Den Dank konnte Dennis Gruber aber für die tollen drei Tage in seiner Heimat Seebarn nur an alle Gäste zurückgeben.

Den Staffelstab für die nächste Bundesschau konnte er an diesem Tag auch schon an Pascal Schuck und Julia Knapp übergeben. Sie werden 2024 in Rieschweiler-Mühlbach in Rheinland-Pfalz Gastgeber sein.

Bis dahin bleibt die Erinnerung an eine tolle Bundeskamerunschaftage 2023 in Seebarn, die die Vorfreude schon heute auf 2024 wachsen lassen.